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Wort-Geschmack Synästhesie
Ich habe eine Wort-Geschmacks-Synästhesie, das heißt ich schmecke Wörter, wenn ich das Wort bewusst höre oder denke oder sage (letzteres aber eher selten). Ich überhöre den Geschmack gut beim schnellen Reden, oder beim Zuhören von schnellem Gerede, da ich sie meist automatisch unterdrücke, weil ich schnell rede und mich auch beim Lesen oder Hören nur auf die Grundaussagen konzentriere, nicht auf die Wörter. Wenn die Synästhesie immer bei jedem Wort intensiv da wäre, wäre das schon ganz schön anstrengend.

Auch wenn ich denke, dann denk ich manchmal weder an Wörter noch an Bilder... manchmal sind es Wortfetzen... ein ewig langer Gedanke eigentlich, aber das geht dann so schnell, dass ich innerhalb eines Sekundenbruchteils die Information im Kopf habe. Das sind also manchmal gar keine Gedankenschritte. Ich muss dieses Wort nur deutlich im Kopf haben oder hören, (nicht mit anstrengender Konzentration, sondern einfach beim bewussten hören) dann setzt der Geschmack schon ein. Wenn Leute allerdings langsam reden, dann kann ich mich manchmal überhaupt nicht auf das konzentrieren, was sie mir mitteilen wollen. Zum Beispiel im Unterricht. Mein Physikunterricht war häufig ganz schön wurstig wegen der ganzen «Ladungen». Matheunterricht war aber oft sehr lecker, weil «plus» und «minus» zusammen Türkisch Nougat sind.

Der Geschmack bleibt dann so für 2-3 Sekunden und ist in der Regel immer gleich. Die Wörter haben manchmal auch Formen... plus Geschmack. Ein Beispiel: «lassen» schmeckt nach einer Eisenkette und löst zusätzlich auch das Gefühl aus, eine Eisenkette im Mund zu haben. Es fällt mir recht schwer mich auf das zu konzentrieren, WAS jemand sagt, wenn er langsam redet, weil ich mich dann eher auf die Wörter an sich konzentriere, ohne ihre eigentliche Bedeutung.
Mir fällt das aber eigentlich gar nicht mehr so auf, nur einige Wörter schaffen es dann meine Aufmerksamkeit durch ihren Geschmack zu erlangen. Ich kann nur sagen, dass mich das Ganze weder beeinträchtigt, noch sonst irgendwelche negativen oder positiven Auswirkungen auf mein Empfinden hat, weil ich es ja nicht anders kenne.
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